Das MEP MvLG/EG – digital

Die Welt der europäischen Politik – eine abstrakte, weit entfernte Welt? Nicht für rund 60 SchülerInnen des Eichendorff- und Max-von-Laue Gymnasiums.

In der Woche vom 24.01. bis zum 28.01.2022 konnte das 12. MEP MvLG/EG digital stattfinden. Im Business- Dresscode (Anzug, Bluse, Blazer) begann das MEP in einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung, indem Präsident Philipp Beeck das MEP feierlich eröffnete. Die einzelnen Delegationen hatten bereits im Voraus lustige und kreative Videos erstellt, indem die Delegierten ihre jeweilige Delegation, also ihr Land, vorstellten. Danach ging es so richtig los. In einzelnen Breakoutrooms kamen die Ausschüsse zusammen und stürzten sich in die inhaltliche Diskussion.

Der erste Ausschuss DROI für Menschenrechte beschäftigte sich mit dem Problem der Ungleichbehandlung zwischen Weißen und BIPoC sowie der Diskriminierung. Im zweiten Ausschuss ENVI wurde die gesundheitliche Verfassung der Jugendlichen während und nach den Coronalockdowns taxiert. Ein brandaktuelles und spannendes Thema, welches in der realen Politik meist wenig Beachtung findet. Der Ausschuss für internationalen Handel INTA hatte mit der Frage nach dem Umgang mit der digitalen Seidenstraße der Volksrepublik China ein großes außenpolitisches Problemfeld abzudecken. Das Thema der Bekämpfung des Klimawandels unter anderem mit Atomstrom, wurde in Ausschuss 4 ITRE behandelt. Spoiler: der Ausschuss sprach sich letztendlich gegen die Nutzung von Atomenergie aus.

Während den Ausschusssitzungen hat die Presse immer für eine Auflockerung und die ein oder andere Liegestützchallenge gesorgt. Neben der strengen Geschäftsordnung, die einen parlamentarischen Geschäftston voraussetzt, wurde dann auch mal durch die Presse Karaoke gesungen oder für lustige Momente gesorgt. Das ist der MEP-Spirit!

Am Mittwoch um 12 Uhr war dann die finale Abgabe der Resolutionen. Alle fertigen Resolutionen können nochmal unter folgendem Link durchgelesen werden:

https://drive.google.com/file/d/1CtpOSN2WxQRLs6UCN6BRIc3lmIyyT4kH/view?usp=sharing

Anschließend daran fanden sich die Delegationen zusammen und starteten das Lobbying, indem alle Resolutionen durchgesprochen und Verständnisfragen geklärt wurden.

Dann hieß es wieder Ausschusssitzung: die Reden wurden verteilt, die Verteidigung präpariert und insbesondere das Präsidium und die Presse hatten große Freude daran, die Resolutionen der einzelnen Ausschüsse zur Übung anzugreifen und kritische Nachfragen zu stellen.

Spät abends ging es dann ans Reden schreiben. Natürlich unterstützten die AVs, Presse und Präsidium in allen Belangen – schließlich war es das allererste MEP der Delis und kaum jemand hatte schon einmal eine Rede geschrieben. Bis in den frühen Morgen saßen die SchülerInnen an ihre Reden, feilten an möglichen Angriffspunkten für andere Resolutionen und arbeiteten im Team zusammen an einer standfesten Verteidigung.

Dann war es endlich soweit. Die Plenardebatte konnte beginnen. Doch, womit keiner gerechnet hatte, war ein Internetausfall seitens Vodafone. Spontan musste die Debatte um fünf Stunden nach hinten verschoben werden, aber dann ging es los. Präsidentin Kiara Link motivierte die Delegierten in ihrer Rede zur Eröffnung der Plenardebatte, aus dem Schatten zu treten: „Heben Sie Ihre virtuelle Hand und entmuten Sie sich! Es ist eine einmalige Chance, ein Privileg!“ Dann wurde debattiert.

Letztendlich stand am Freitag nach der letzten Plenardebatte fest: Die Resolutionen der Ausschüsse DROI und ENVI wurden angenommen, die der Ausschüsse INTA und ITRE abgelehnt.

Am Freitag fand dann eine spannende Podiumsdiskussion zwischen Dr. Anna Köbberling (SPD), Julian Joswig (Grüne) und Dr. Matthias Reuber (CDU) statt. In drei Themenblöcken mit jeweils drei Diskussionsfragen wurde debattiert. In Phase 1, einer Blitzrunde, mussten die PolitikerInnen Fragen mit „ja“ oder „nein“ beantworten. In der Phase 2 wurde dazu Stellung genommen und in der 3. Phase hatte das Plenum die Möglichkeit, von sich aus Fragen zu stellen. So kam es zu einer spannenden und aufschlussreichen Diskussion zu den Themen Umwelt-, Gesundheits-, und Sozialpolitik.

Allumfassend war das 12. MEP MvLG/EG ein voller Erfolg. So schloss Präsidentin Johanna Bernd feierlich das MEP und rief gleichzeitig für mehr politische Partizipation auf. Doch MEP-Fans dürfen sich weiter freuen: Nächste Woche beginnt schon das MEP.dek, im März dann das nationale MEP in Berlin!

Wir freuen uns auf mehr!

Kiara Link (MSS 12)

Zur Information

Das „MEP“ – Modell Europaparlament ist ein Planspiel, indem SchülerInnen der 10. Klassen eine Woche lang die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments simulieren. Dazu kommen sie in vier Ausschüssen zusammen, die aktuelle Probleme der europäischen Politik skizzieren. Bezüglich des jeweiligen Themas werden Resolutionen erarbeitet, die die Probleme im Detail definieren und gleichzeitig zu jedem Problem mindestens einen Lösungsvorschlag entwerfen. Alle Resolutionen werden am Ende in einer Plenardebatte diskutiert, indem die Delegierten ihre Meinung in der offenen Debatte, aber auch in selbst geschriebene Reden zum Ausdruck bringen können. Die Ausschüsse werden von jeweils zwei Ausschussvorsitzenden aus der 11. Klasse geleitet. Die Organisation und Leitung des MEPs übernimmt das dreiköpfige Präsidium mit SchülerInnen aus der 12. Klasse.