Schüler/innen des ev. Religionskurses Jg.10 beim Missio-Truck „Flucht und Fluchtursachen“

Versetz dich mal in die Lage eines Flüchtlings: du bist 16 Jahre alt und dein Traum ist es, Friseurin zu werden! Das klingt so normal, aber Sara lebt im Bürgerkriegsland Kongo und musste vor einigen Wochen mitansehen, wie ihre Mutter und ihre 5 Jahre alte Schwester erschossen wurden. Nun kämpft sie selbst um ihr Überleben und will nur noch weg!

Am 17. April besuchten wir den Truck von Missio, der für einen Tag vor der Elisabethkirche Station in Koblenz gemacht hat und über Flucht und Fluchtursachen am Beispiel Kongo informiert. Zu Anfang versetzte sich jeder mit Hilfe einer Personenkarte in eine bestimmte Person und dann sind wir zu zweit durch die verschiedenen Räume innerhalb des Trucks gegangen, wo wir etwas über die Ursachen ´unserer` Flucht, die verschiedenen Stationen und Schicksale erfuhren.

Was würdest du wählen, wenn du nur 3 Dinge mitnehmen kannst? Trinken, Essen, Pass oder Zeugnisse, ein T-shirt mehr oder das Adressbuch? Solche Fragen muss man in wenigen Sekunden entscheiden. Ursachen für die Flucht gibt es viele: in der Demokratischen Republik Kongo, wo Sara und die anderen im Truck vorgestellten Personen leben, herrscht seit Jahrzehnten Krieg und Terror im Kampf um die wertvollen Rohstoffe. Gold und Diamanten und 80% der weltweiten Vorkommen an Coltan, unverzichtbarer Rohstoff für die Handyherstellung, gibt es im Kongo. So haben wir in einem zweiten Teil der Exkursion auch noch einen Vortrag bekommen über die kriegerischen Auseinandersetzungen um die  Rohstoffminen im Kongo und die schrecklichen Arbeitsbedingungen in den zumeist illegalen Bergwerken dort. Wir haben uns auch ein ´Fair Phone` angeschaut, das dagegen unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wird und bei dem man jederzeit Einzelteile austauschen kann, sodass man es viel länger behalten kann.

Denn wenn wir uns jedes Jahr ein neues Handy kaufen, steigt der Bedarf an Coltan und anderen Erzen, und wir machen uns indirekt mitschuldig an der furchtbaren Situation der Minenarbeiter im Kongo und auch daran, dass immer mehr Menschen von da fliehen, weil sie wie Sara um ihr Überleben fürchten müssen.