Bürgerdialog „Gut Leben in Deutschland“

Am vergangenen Donnerstag traf das Eichendorff-Gymnasium auf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die Ministerpräsidentin des Landes RLP Malou Dreyer sowie den Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Hoffmann-Göttig im Forum Confluentes.

Was bedeutet für uns als Jugendliche Lebensqualität?

Dies war die Frage, über die wir, die Sozialkunde Leistungskurse des Eichendorff-Gymnasiums und des Hilda-Gymnasiums, vergangenen Donnerstag rund 3 Stunden abseits unseres Unterrichtsalltages mit einem hochkarätig besetztem Podium aus bundes, landes und kommunalen Spitzenpolitikern debattieren sollten. Nach Losung der Bundesregierung, von welcher die Initiative gestartet wurde, eine Möglichkeit Probleme und Wünsche, die uns auf dem Herzen liegen, aktiv in die Gestaltung der nächsten Regierungsziele und Koalitionsverträge mit einzubringen. Eine Plattform, die uns endlich das gebührende Gehör verschaffen sollte.

Nachdem wir uns in den vorangegangen Sozialkundestunden mit dem Thema Lebensqualität beschäftigt hatten, sind wir, ca. 70 hochmotivierte Jugendliche, zum Forum Confluentes gepilgert. Ein Fishbowl Podium, aufgebahrt auf einem multimedial hochgezüchteten Altar, ließ unsere overheatgeschwängerten Augäpfel vor Begeisterung glühen. Der Moderator erläuterte uns die Möglichkeit, auch via Smartphone unsere Fragen an die Leinwand zu projizieren und somit während der gesamten Veranstaltung partizipieren zu können.

Im Verlauf des Dialogs, der Anfangs etwas zögerlich Fahrt aufnahm, wurden unzählige Themen verschiedenster Couleur angesprochen, kommunale, wie bessere Fahrradwege und günstigere Parkplätze innerstädtisch, bis hinzu den großen Fragen der internationalen Flüchtlingspolitik. Insgesamt lässt sich feststellen, dass Themen der Datensicherheit, Umweltfragen, wie beispielsweise die Haltung der Bundesregierung zum Thema Fracking in Deutschland, aber auch der Umgang mit Flüchtlingen und deren Unterbringung sowie der ÖPNV dominerten, wobei auch gänzliche andere Themen, wie beispielsweise die Novelle des Jagdgesetztes in RLP besprochen wurden.

Leider muss ich sagen, dass ich mir oft mehr Dialog gewünscht hätte, wie der Name ja eingangs Versprochen hatte. Oftmals verliefen sich die von uns gelieferten Anregungen, in minutenlangen Monologen der antwortenden Politiker, die sich selbstverständlich gerne Ihres antrainierten Floskelrepertoires bedienten.

Obgleich  ich bezweifele, dass unser Bürgerdialog mit der politischen Elite in naher oder ferner Zukunft tatsächlich zur Verbesserung unserer Lebensqualität führen wird, war es doch ein bereicherndes Erlebnis, das man nicht alle Tage erlebt und als praktische und spannende  Ausweitung des Sozialkundeunterrichts gesehen werden kann.

(Fabian Braun)