Fahrt der Windsurf AG nach Biddinghuizen

Von Mittwoch, den 09.05.2018 bis zum Sonntag, den 13.05.2018 für die Windsurf AG des Eichendorff-Gymnasiums ins Surfcamp nach Biddinghuizen. Hier ein Bericht!

Nach dem Abholen des Anno- und AK-Gymnasiums, kam die 19-köpfige Gruppe des Eichendorffs gegen 14 Uhr mit dem Bus in Biddinghuizen am Veluwemeer an. Nachdem uns im pädagogischen Sitzkreis das Gelände und einige Regeln erklärt worden waren, bezogen wir unsere luxuriösen 5-Sterne-Hütten, die denen eines Survivalcamps sehr nahe kamen. Nur die bescheppertsten unter uns hatten die Ehre, einen Kühlschrank im 2qm großen Apartment stehen zu haben.
Nachdem wir uns einquartiert hatten, durften wir auch schon zur Anprobe der hautengen, ganzkörperkondomähnlichen und unglaublich reizvollen Neoprenanzüge antanzen und anschließend unseren ersten Kontakt mit Brett und Wasser haben. Später wurde zum ersten Mal gegrillt und der Abend wurde mit Hilfe von Musik und Volleyball auf dem Beachvolleyballfeld, welches wir kurzerhand zu unserem eigenen erklärten, ausgeklungen.
Nach leckerem Frühstück schlüpften wir am nächsten Morgen in unsere bootybetonende Ausrüstung, nachdem wir in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt wurden, da wir uns einen der liebevoll „Neo“ genannten Anzüge zu teilen hatten und uns abwechseln mussten. Wir versuchten die Windrichtung zu bestimmen um das erste Mal in den Genuss eines kraftvollen Luftzugs im aufgeriggten Segel zu kommen. Der Finger wurde tief in den Mund gesteckt und mit Speichel getränkt. Der feuchte Finger in der Luft sollte die Antwort bringen. Das war leider falsch. Wir erfuhren, dass es sinnvoller ist die Windrichtung durch einen Adleraugenblick auf die Fahnen auf dem Wasser zu bestimmen. Die Segel wurden uns überreicht und von uns aufgebaut. Der Spaß konnte beginnen. Aber wie man weiß: Jeder Anfang ist schwer! Auch wenn das Surfen bei unseren Lehrern sehr einfach aussah, mussten wir eingestehen, dass das Vorankommen weniger das Problem war, als das Lenken und es kam vermehrt zu Kollisionen zu Wasser. Trotzdem waren wir sehr fleißig, denn wie heißt es doch so schön: „Ohne Fleiß kein Reis“. Wir waren sogar so fleißig, dass wir als Preis 9kg Reis + Restvolumen in Form von Ananas-Curry zum Abendessen bekamen. Dann machten wir uns auf ins Bettchen und versuchten, die Minusgrade in unseren Hütten einfach zu ignorieren.


Aufgetaut am nächsten Morgen ab es wieder leckeres Frühstück in Form von Obstsalat und die Sonne küsste wieder unsere süßen Häupter. Die erste Gruppe machte sich auf den Weg ins knietiefe Meer und wir begannen unsere Fähigkeiten zu entwickeln. Die 180 Grad Wende auf hoher See sollte her. Einige von uns wagten sich an diesem Tag sogar nachmittags aufs Wasser um einem sehr böigen und kräftigen Wind zu trotzen. Nach anschließendem Theorieunterricht erfuhren wir, dass der Fahrtwind eigentlich immer „voll in die Fresse“ (Zitat: Tobi) kommt, und niemals von hinten. Danach wurde ein zweites Mal gegrillt. Und der viele Reis musste natürlich wiederverwendet werden, und es gab kurzerhand einen Reissalat. Vollgefuttert machten wir uns auf den Weg ans Lagerfeuer, wo aus voller Seele gesungen und der Sternenhimmel bewundert wurde.
Auch samstagmorgens ging es für uns nach dem Frühstück erneut aufs Wasser, um uns auf unsere praktische Prüfung vorzubereiten. Während die eine Gruppe im Wasser war, lernte die andere mehr oder weniger für den theoretischen Teil der Prüfung. Bei einigen artete dies unerklärlicher Weise in einer erneuten Partie Volleyball aus. Wir hatten das unfassbare Glück, an diesem Tag auflandigen Wind zu haben, was laut unseren Lehrern eine super Gelegenheit darstellte, um das allseits beliebte „Kreuzen“ gegen den Wind zu üben. Wie sich herausstellte war dies keine so schlaue Idee. Wir fielen scharenweise in der Fahrrinne von den Brettern und mussten vom Rettungsjetski in einer Karawane abgeschleppt werden. Als Übung für unsere praktische Prüfung sollten wir zwischen zwei Bojen eine 8 fahren, die bei manchen mehr, bei manchen weniger überhaupt nach einer 8 aussah. Nachmittags kehrten wir zurück und stürzten uns erneut in die Surftheorie, da keiner von uns sich die Blöße geben wollte durchzufallen. Am Spätnachmittag war es dann schließlich so weit. Wir wurden in der Surfkantine versammelt und gaben unser bestes. Anschließend wurde so hitzig über die Antworten der Fragen diskutiert, als wäre es eine LK-Klausur gewesen. Das bange Warten auf unsere Prüfungsergebnisse verbrachten die meisten mit einer erneuten Partie Volleyball. Hier traten Schüler des Eichendorffs gegen Schüler des Anno-Gymnasiums an. Das Spiel wurde ernst, als wir auf die Notwendigkeit angesprochen wurden, Feuerholz zu holen. Kurzerhand wurde entschlossen, dass der Verlierer diese Aufgabe zu übernehmen hatte. Wenig später zogen dann nach herber Niederlage die Schüler des Annos aus, und kehrten einige Zeit später mit dem Holz zurück. Dann war es endlich so weit. Wir wurden erneut in der Kantine gerufen und uns wurden unsere Prüfungsergebnisse mitgeteilt. Wir hatten alle bestanden, wie wir jetzt plötzlich wussten und den Pessimismus von vor zwei Stunden vergaßen. Zum Abendessen gab es mal wieder, wie konnte es auch anders sein, Gegrilltes. Wir genossen unseren letzten Abend in vollen Zügen auf unterschiedliche Weise und machten uns dann auf in unsere Betten.
Nach dem Breakfast of Champions, ging es für uns bereits daran, unsere Luxushütten besenrein zu machen und unsere Sachen auszuräumen, da die nächste Gruppe bereits im Anmarsch war. Danach     machten wir uns zum letzten Mal auf, um den praktischen Teil der Prüfung zu bestehen. Und auch diesen meisterten wir mit Bravour, und waren schließlich vollwertige Surfer. Aber die Prüfung hatte einigen nicht gereicht und sie kosteten auch noch die letzten Minuten, die sie auf dem Wasser verbringen durften aus, bevor sie dem Strand den Rücken kehren mussten, um sich auf die staureiche Rückfahrt zu begeben. Nach dem Abladen der anderen Gymnasium kam unsere Gruppe dann schließlich um 19:30 beim altbekannten Eichendorff-Gymnasium an. Abends fielen wir wohl alle erschöpft in unsere eigenen, kuschligen Betten.

Damit ist alles was zu sagen bleibt: „Aloha und Hang-Loose!“

Eure Windsurf-AG 2018!