Besonders für Kinder und Jugendliche ist die momentane Situation von Verzicht geprägt: Präsenzunterricht, Treffen von Freunden und Vereinsleben liegen auf Eis. Um ihnen zumindest kulturell ein wenig Abwechslung bieten zu können, hat sich das Junge Theater Bonn etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Es bietet verschiedene Stücke für unterschiedliche Altersgruppen als Onlinestream an.
Die Klassen der Orientierungsstufe des Eichendorff-Gymnasiums kamen am Freitag, 26.02.2021, in den Genuss einer Inszenierung von „TKKG-Gefangen in der Vergangenheit“. Tim, Karl, Klößchen und Gaby begeben sich hierbei auf eine spannende, virtuelle Zeitreise, um einen Fall zu lösen, in dessen Mittelpunkt der junge Ludwig van Beethoven steht, der in der Welt eines Online-Rollenspiels äußerst lebendig ist. Dass das Stück auf den Corona-Alltag zugeschnitten ist, macht sich an vielen Stellen bemerkbar: Die vier Nachwuchsdetektive sind per Videocall miteinander verbunden und lösen ihren Fall ausschließlich auf virtuelle Weise. Begegnungen untereinander, mit ihrem Auftraggeber und den Verdächtigen werden äußerst kreativ in die Welt des beliebten Videospiels „Minecraft“ transportiert, in dem die Protagonisten miteinander interagieren können, ohne auf Abstandsregeln achten zu müssen.
Über eine Videokonferenz hatten unsere SchülerInnen nach der Vorstellung außerdem die Möglichkeit, an einer Nachbesprechung mit dem Intendanten Moritz Seibert, der bei dem Theaterstück außerdem für Konzept, Buch und Regie zuständig war, teilzunehmen. Hierbei waren auch einige der JungschauspielerInnen anwesend, teilweise selbst aus der Schule zugeschaltet. Die ZuschauerInnen hatten die Möglichkeit, Fragen an die Mitwirkenden zu stellen und Rückmeldungen zum Stück zu geben, was begeistert in Anspruch genommen wurde. Alle Fragen wurden ausführlich und altersgerecht beantwortet, wodurch alle Teilnehmenden einen Einblick in Probenarbeit, Uraufführung und die Arbeit von jungen SchauspielerInnen bekommen konnten. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön an das Ensemble!
Ein besonderer Dank gilt auch dem Förderverein des Eichendorff-Gymnasiums, der diesen Theaterbesuch finanziell unkompliziert und schnell erleichtert und somit eine schnelle Umsetzung ermöglicht hat.
Wer könnte unseren „Theaterausflug“ abschließend besser resümieren als unsere SchülerInnen selbst? Uns haben viele positive Rückmeldungen erreicht, von denen nur einige genannt werden können:
„Lustig, spannend, unterhaltsam und realistisch gespielt“
„Die Idee, das Stück über ein animiertes Computerspiel darzustellen, fand ich sehr cool.“
„Was ich am besten fand, war, dass wir den Schauspielern am Ende Fragen stellen konnten.“
„Es war interessant für mich, Theater mal ganz anders zu erleben.“
Dass ein „ganz anderer“ Theaterbesuch auch seine Vorteile hat, haben uns einige unserer SchülerInnen gezeigt: In teilweise perfekter Kinoatmosphäre mit Getränken, Popcorn und Gummibärchen haben sie das etwa 80-minütige Theaterstück vom heimischen Sofa aus genießen können: Eine willkommene und gelungene Abwechslung von Fernunterricht und Corona-Alltag.