Eichendorff trägt Landesschulschachmeisterschaft 2014 aus

Jedes Jahr finden im März die Schulschachmeisterschaften des Landes Rheinland-Pfalz statt. Dabei werden die Meisterschaften abwechselnd von Schulen aus den ehemaligen Regierungsbezirken des Landes ausgerichtet. Nachdem vor drei Jahren die Pfalz, vor zwei Jahren Rheinhessen und voriges Jahr Trier die Meisterschaften ausrichten durften, war in diesem Jahr Koblenz an der Reihe.

Jürgen Trenner-Wißner – unser langjähriger Garant für feine Schachkultur am Eichendorff – hatte sich zusammen mit der Schulleitung bereit erklärt die Meisterschaften durchzuführen. Kurzfristig übernahm Oliver Simon die Organisation und Bernd Mallmann leitete als Schulschachreferent des Landes das Turnier.

Am Samstag, den 15. März 2014 reisten 250 Spieler aus ganz Rheinland-Pfalz mit ca. 150 Begleitern an, um jeweils zwei Landesvertreter der sechs Wettkampfklassen auszuspielen, die an der Deutschen Schulschachmeisterschaft vom 8.-11. Mai teilnehmen werden.

Nachdem Frau Stück als Vertreterin der Schulleitung die Gäste freundlich und informativ begrüßt hatte, sorgten Hannah Böhler (10a) und ihre Mutter für den musikalischen Höhepunkt des Tages an Violine und Klavier.

Anschließend begannen die Wettkämpfe. In der Wettkampfgruppe I der ältesten Schüler setzte sich souverän das Hohenstauffen-Gymnasium aus Kaiserslautern durch. Es gelang dem Team, alle seine Spiele zu gewinnen. Eine Deutsche Meisterschaft wird in dieser Wettkampfgruppe allerdings nicht ausgespielt.

In der Wettkampfgruppe II gab es ebenfalls einen klaren Sieger. Wie im Vorjahr konnte das Sebastian-Münster-Gymnasium aus Ingelheim den Landesmeistertitel deutlich gewinnen. Die Rheinhessen gewannen alle sieben Spiele. Besonders beeindruckten dabei Thore Perske (Deutscher Meister, DWZ 2167) und Till Wilhelm, die alle Partien gewinnen konnten.

In dieser Gruppe startete auch unsere Herrenmannschaft mit Moritz Vismann (1.Brett), Fabian Braun, Jannis Scholten und Pierre Girgi. Nach teilweise spannenden doch meist entspannten Partien hatten sie – als einzige Mannschaft, die nicht mindestens drei Vereinsspieler aufbieten konnte – nicht viel holen können. Am Ende des Tages waren sie dennoch Meister des Humors in allen Spielklassen und begeisterten Mädchenherzen. O-Ton Fabian: "Okay, wir lösen auf. Wir sind gar keine Schachspieler, sondern von der RPR1-Morning-Show."

Ein weiterer rheinhessischer Titelträger wurde in der Wettkampfgruppe III gekürt. Hier gab das Stefan-George-Gymnasium aus Bingen lediglich ein Unentschieden ab und gewann alle weiteren Spiele. Der eigentliche Favorit des Turniers, das Gymnasium Maxdorf, musste sich am Ende mit Rang zwei zufrieden geben.

Große Spannung herrschte bis zum Ende in der Wettkampfgruppe IV. Hier lieferten sich bis zum Schluss mehrere Teams ein Kopf an Kopf-Rennen, welches schließlich das Heinrich-Heine-Gymnasium aus Kaiserslautern knapp für sich entscheiden konnte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten das St.Katharinen-Gymnasium-Oppenheim und das Otto-Schott-Gymnasium Mainz.

Wie in den vergangenen drei Jahren gelang es auch in diesem Jahr dem Auguste-Viktoria-Gymnasium aus Trier den Titel in der Wettkampfgruppe der Mädchen zu gewinnen. Die Triererinnen sind seit vier Jahren einfach nicht zu schlagen. Unsere Damenmannschaft mit Jana Baumgärtner (1.Brett), Juliana Felber, Yara Deffner und Patricia Felber ließ sich aber von der Trierer Dominanz nicht im Geringsten beirren und spielte durchgängig spannende Partien auf hohem Niveau. So konnte jedes Teammitglied mindestens einen vollen Punkt erkämpfen, so wie hier Yara mit Schwarz diese knifflige Partie (19. Zug) souverän ins sichere Remi rettete.

Spannender verlief nur noch das Turnier der Grundschüler. In dieser Wettkampfgruppe qualifizieren sich zwei Mannschaften für die Deutschen Meisterschaften. Von Beginn an zeichnete sich ab, dass die beiden Qualifikationsplätze an die Astrid-Lindgren-Grundschule aus Ludwigshafen und die Grundschule Trier-Tarforst gehen würden. Offen blieb bis zum Schluss lediglich die Frage, wer Landesmeister werden würde. Am Ende hatten die Pfälzer mit einem Punkt knapp die Nase vorne.

Der Schulschachreferent des Landes Rheinland-Pfalz zeigte sich in seinem Fazit am Ende des Turniers sehr zufrieden: „Wir haben ein von der gastgebenden Schule toll organisiertes Turnier gesehen und schicken chancenreiche Teams zu den Deutschen Meisterschaften!“

Moritz Vismann (9a) und die vielen Helfer von "Trenners Knuddelklasse" (10a) halfen bis spät in den Abend bei Auf- und Abbau des Turniers, backten Kuchen, versorgten die Gäste und sprangen immer und kompetent ein, wo sie gebraucht wurden. Das Ehepaar Johann leitete dabei – und das nicht zum ersten Mal! – das legendäre Schach-Café und behielt das leibliche Wohl der Schachspielerinnen und Schachspieler durchgängig im Auge. Ihnen allen sei ausdrücklich gedankt, denn ohne sie hätte das Turnier nicht stattfinden können.

Der Reinerlös des Schach-Cafés beträgt 427€ und geht auch diesmal als Spende an unsere Partnerschule in Esteli (Nicaragua).

[Oliver Simon]