Schülerinnen und Schüler des Max von Laue Gymnasiums und des Eichendorff-Gymnasiums haben Sommer bis Herbst 2013 an einem wirklich außergewöhnlichen Kunstprojekt gearbeitet:
Eine Ausstellung in einer Shopping-Mall, die nach einem Jahr Betrieb als feste Größe in der Koblenzer Einkaufswelt etabliert ist. Einer Einladung dieses jungen Hauses, eigene Werke in der Mitte der Stadt zentral zu präsentieren, sind die Schülerinnen und Schüler gerne gefolgt.
Doch wie positionieren Koblenzer Jugendliche ihre künstlerischen Arbeiten dort, wo es primär um den Warenumschlag geht? Bleibt Zeit zur Reflexion? Geht da künstlerisch mehr als nette, bunte Bilder, mehr als Dekoration?
Dazu sind die Schüler erst einmal unkonventionell im ‚Shopping-Strom‘ mitgeschwommen, der hier manchmal schneller als der Rhein zu fließen scheint. Mit Zeichenstiften und Kameras ausgestattet wurden optische Streifzüge quer durchs Forum gemacht, immer auf der Suche nach dem eigenen Motiv.
Aber auch angeregt von britischer und amerikanischer Pop Art 1960er Jahre, von zeitgenössischer Kunst wurden eifrig Zeichnungen angefertigt, Fotoserien erstellt, Collagen geklebt, Comics und Literatur zitiert und auch Modelle gebaut.
Schüler des Max von Laue Gymnasiums ließen sich von ihrem britischen Kunstlehrer Colin Murphy zu feiner angelsächsischer Ironie anregen, die ihren Niederschlag in ambivalenten Sprechblasen zu im Pop-Stil nachgezeichneten Shopping-Fotos fanden. Punkte und Farbflächen scheinen alles zu unterstreichen, was die jungen Kunden so erleben im Forum.
Die Schüler des Eichendorff-Gymnasiums haben in einer Projektwoche unter der Leitung von Kunstlehrer Hans Artmann ihre individuellen Waren-Zugänge Objekt werden lassen. Auch wurden die Werke mit Eindrücken aus dem benachbarten neuen Mittelrhein-Museum vernetzt. So waren zum Beispiel Sonnenbrillen nötig, um die malerische Leuchtkraft der Inspiration durch Heijo Hangens Malerei ins Einkaufszentrum zu transportieren.
Der Leistungskurs Bildende Kunst 13 des Eichendorff-Gymnasiums hat sich, kurz vor dem Abitur stehend, auch kritische Betrachtungen zur Schnittstelle Kunst und Kommerz erlaubt. So wurde ein Plastikkleid zum puren ‚Eye-Catcher‘ und die sprichwörtliche Brille, die sich jeder selbst anziehen kann, wurde dann auch gleich Tisch-groß nachgebaut.
In welchem Einkaufszentrum sind sonst solche Kunst- Ausstellungen möglich? Aber Sehen Sie selbst….MITTELRHEIN FORUM: Nur noch bis 16.11.13!
H. Artmann
Fachsprecher Bildende Kunst, Eichendorff-Gymnasium Koblenz