Aus dem Rhythmus…

Home-Word für den 1. April 2020 von Paul Löhnert

Ob wir wollen oder nicht, wir Menschen sind Rhythmuswesen. Schon unser Körper wird durch Rhythmen geprägt: Einatmen, ausatmen. Unser Herz schlägt rhythmisch. Schlafen, wach sein. Essen, verdauen usw. Singen, tanzen, laufen. Im Rhythmus fühlen wir uns wohl. Wenn unser Herz aus dem Rhythmus kommt, runzelt der Arzt die Stirn, vielleicht muss dann ein sogar Herzschrittmacher von außen für den Rhythmus sorgen.

Auch in unserer Zeitstruktur sind wir Rhythmuswesen: Werktage, Sabbat/Sonntag, diesen Lebensrhythmus gibt es seit biblischen Urzeiten. Schulzeit, Ferienzeit. Tag, Nacht. Arbeiten, Freizeit. Die Jahreszeiten.

Und auch räumlich und sozial bewegen wir uns normalerweise in Rhythmen: Zu Hause sein, unterwegs sein. In Ferien sein, in der Schule sein. Bei der Familie sein, alleine sein, mit Schulfreundinnen und -freunden zusammen sein.

Durch Corona sind nun plötzlich viele dieser Rhythmen gestört. Wir sind jetzt fast immer zu Hause. Nie in der Schule. Nie in großen Gruppen zusammen.

Das fällt uns sehr schwer, denn das ist gegen unsere Natur. Was hilft?

  • Versucht, euren Tagen weiterhin eine Struktur, einen Rhythmus zu geben. Rituale und feste Gewohnheiten helfen uns.
  • Setzt euch Ziele für jeden Tag und versucht die abzuarbeiten. Das schafft Zufriedenheit und das Gefühl von Sinn.
  • Wir Lehrerinnen und Lehrer geben euch dieser Tage Aufgaben, damit ihr merkt, dass es weitergeht, dass ihr interessante Sachen auch jetzt machen könnt. Eine Mutter hat mir gestern geschrieben, wie dankbar sie dafür ist, denn das gebe ihrem Kind ein Stück Normalität/Routine in dieser Zeit. Nehmt euch jeden Tag eine bestimmte Zeit dafür.
  • Bleibt in Kontakt mir den anderen. Wie das geht, wisst ihr selbst. Denkt auch an die, an die ihr vielleicht sonst nicht so denkt, ok? Wir können uns gegenseitig sehr helfen in dieser Zeit..